Haus der Blinden gGmbH
Dieses Senioren- und Pflegeheim bietet blinden, sehbehinderten und sehenden älteren Menschen eine angemessene Unterkunft und Betreuung an. Internetangebot des Haus der Blinden gGmbH
Haus der Blinden gGmbH
Senioren- und Pflegeheim
Am Hahnenkamp 6c
28325 Bremen
Telefon: 0421- 42 77 96 - 0
Fax: 0421 - 42 77 96 - 131
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Internet: www.haus-der-blinden.de
Der Blinden- und Sehbehindertenverein Bremen e.V. ist Träger eines Senioren- und Pflegeheims, dem "Haus der Blinden gGmbH" im Bremer Stadtteil Osterholz. Die 1968 errichtete und Ende der 1990er Jahre umfassend modernisierte Einrichtung bietet pflegebedürftigen blinden und sehbehinderten älteren Menschen ein neues Zuhause. Auch sehende ältere Menschen, die der Pflege bedürfen, sind herzlich willkommen.
LEBENSQUALITÄT TROTZ ALTER, SEEHBEEINTRÄCHTIGUNG UND DEMENZ – ERÖFFNUNG DER NEUEN WOHNGRUPPEN IM HAUS DER BLINDEN
Das "Haus der Blinden" ist gewachsen. Nach 14-monatiger Bauzeit wurde ein Anbau fertiggestellt. Dort finden seit Mitte Dezember 2017 Bewohnerinnen und Bewohner, insbesondere sehbeeinträchtigte pflegebedürftige Personen mit einer gerontopsychiatrischen Erkrankung, in drei Wohngruppen für jeweils sechs Menschen ihr neues Zuhause.
Das neue gerontopsychiatrisch ausgerichtete Wohngruppenkonzept soll die Bewohnerinnen und Bewohner auf der Grundlage einer durchweg personenzentrierten Haltung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Befriedigung ihrer grundlegenden physischen und psychischen Bedürfnisse unterstützen, um ihnen größtmögliches subjektives Wohlbefinden und damit Lebensqualität zu ermöglichen.
Entscheidender Unterschied zu herkömmlichen Pflegeansätzen in den Altenhilfeeinrichtungen ist, dass das individuelle Leben der Bewohnerinnen und Bewohner Berücksichtigung in allen Betreuungsmaßnahmen findet. Ein lebendiger „normaler“ Alltag, mit dem Brodeln der Kaffeemaschine, den Händen im Kuchenteig und dem Geruch des Kuchens im Herd, soll nicht nur punktuell, sondern kontinuierlich ermöglicht werden, ohne dass sich die Menschen an herkömmliche institutionelle Abläufe anpassen müssen, denn das können sie krankheitsbedingt oftmals nicht mehr.
Jede Bewohnerin und jeder Bewohner der Wohngruppen besitzt ein eigenes Zimmer, das mit persönlichen Gegenständen ausgestattet werden kann, die ein Gefühl des Zuhause-Seins vermitteln. Dieses persönliche Zimmer kann der individuelle Rückzugs- und Ruheraum sein, der dann als der eigene Privatbereich respektiert und geschützt wird. Verlassen die Bewohnerinnen und Bewohner ihr privates Zimmer, sind sie unmittelbar Teil der sehr überschaubaren, vertrauten Gemeinschaft, die als „lebendige Mitte“ in dem großzügigen, offen Gemeinschaftsbereich mit Wohnküche lebt.
Die den gegenwärtigen Erkenntnissen entsprechende ressourcenorientierte Umgebungsgestaltung soll das Langzeitgedächtnis anregen und die Bewohnerinnen und Bewohner zum Mitnehmen, Anfassen und Mitmachen auffordern. Spezifische Risiken wie dunkle Gänge, Bodenmuster und Schrägen, Lärm, Spiegel und Kontrastarmut werden vermieden, um eine sichere und angstfreie Wohnumgebung zu ermöglichen. Die Räumlichkeiten der Wohngruppe sind übersichtlich gestaltet, um eine gute Orientierung zu ermöglichen. Auch nachts wird für eine gute, der Tageszeit angepasste warme Beleuchtung der Wohnung gesorgt, um Sicherheit zu vermitteln und Aktivitäten zuzulassen.
In den Alltagsaktivitäten, in denen die Bewohnerinnen und Bewohner einen Unterstützungsbedarf haben und wünschen, erhalten sie eine kontinuierliche Hilfe durch eine präsente Alltagshelferin oder einen Alltagshelfer. Die oft als belastend empfundenen Pflegemaßnahmen treten bewusst in den Hintergrund. Eine Einbindung der Angehörigen der Bewohnerinnen und Bewohner wird gewünscht, unterstützt und fachlich begleitet.
Um die besonderen Anforderungen in den neuen Wohngruppen zu erfüllen, werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedarfsgerecht gerontopsychiatrisch fortgebildet und in der Reflexion der beruflichen Praxis kontinuierlich begleitet. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen sich in der Verantwortung, die grundlegenden Rechte, wie das Recht auf Freiheit, Selbstbestimmung und Privatheit der Bewohnerinnen und Bewohner zu wahren, um deren Lebensqualität, trotz Sehbeeinträchtigung und einer z.B. demenziellen Erkrankung zu fördern.
Im Bestandsgebäude leben 52 Bewohnerinnen und Bewohner ausschließlich in Einzelzimmern, die mit eigenen Möbeln und persönlichen Dingen individuell eingerichtet werden können. Jedes Zimmer verfügt über einen Balkon oder eine Terrasse und ist behinderten- und rollstuhlgerecht mit eigener Toilette und Waschbecken - einige von ihnen auch mit Dusche - ausgestattet.
Regelmäßige ärztliche Versorgung im Haus ist durch mehrere Ärzte verschiedener Fachrichtungen gewährleistet. Dabei ist freie Arztwahl selbstverständlich. Das Haus verfügt über eine eigene Küche, in der täglich vier Mahlzeiten - auch Diätessen - zubereitet werden. Die Wäscheversorgung (in der hauseigenen Wäscherei) und die Hausreinigung erfolgen durch eigenes Personal. Friseurin und Fußpflegerin kommen zur individuellen Behandlung ins Haus. Das Pflege- und Betreuungskonzept ist auf die schwierige Lebensbewältigung blinder und sehbehinderter Menschen ausgerichtet. Aber auch sehenden älteren Menschen werden Geborgenheit, Schutz und Hilfe bei der Orientierung geboten.
Aktivierende und ganzheitliche Pflege stehen im Zentrum der pflegerischen Arbeit. Die Pflege erfolgt nach neuesten Erkenntnissen der Pflegewissenschaft entsprechend den Qualitätsanforderungen des SGB XI. Durch Gemeinschaft und zahlreiche Aktivitäten sollen die Bewohnerinnen und Bewohner vor Isolation und Vereinsamung bewahrt werden. Dem dienen zahlreiche Angebote zur Freizeitgestaltung: Tägliches Vorlesen aus der Tageszeitung, Sitzgymnastik, Gedächtnistraining, Kaffeetrinken und Klönschnack am Nachmittag, Bibelstunden, Feste zu besonderen Anlässen, z.B. Fasching, Sommer, Freimarkt, Weihnachten, Ausflüge in die nähere Umgebung und anderes mehr.
Aufgrund der überschaubaren Bewohnerzahl bildet sich schnell ein familiäres Miteinander, wodurch die Eingewöhnung in die Gemeinschaft erheblich erleichtert wird. Oberstes Ziel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Haus der Blinden ist es, den Bewohnerinnen und Bewohnern einen würdigen Lebensabend in angenehmer Atmosphäre zu ermöglichen getreu dem Motto: "...bei uns finden sie Geborgenheit und Mitmenschlichkeit"
Weitergehende Informationen erhalten Sie auf unserer Homepage.