Blinden- und Sehbehinderten Beratungsstelle

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Blinden- und Sehbehindertenberatungsstelle
Schwachhauser Heerstraße 266
28359 Bremen
Telefon: 0421 - 24 40 16 - 11
Fax:       0421 - 24 40 16 - 21
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!Sprechende Uhren

Die Blinden- und Sehbehindertenberatungsstelle besteht seit 1979 und ist eine Einrichtung des Blinden- und Sehbehindertenvereins Bremen e.V., einer Selbsthilfeorganisation.
Alle Blinden- und Sehbehindertenvereine mit ihren Beratungsstellen gehören zu dem bundesweiten Dachverband, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. in Berlin. Von dort werden spezifische Informationen an alle entsprechenden Einrichtungen weitergeleitet, die eine qualifizierte und aktuelle Beratung gewährleisten.

In unserer Beratungsstelle erhalten betroffene Menschen professionelle Unterstützung.
Wir beraten Sie vertraulich auf Ihre individuelle Situation zugeschnitten über Ihre Rechte und Möglichkeiten, ihr Leben weiterhin selbständig und selbst bestimmt  zu gestalten.

Außerdem steht eine Auswahl von kleinen Geräten, Hilfsmitteln und Ratgebern zur Verfügung, die ihnen den Alltag erleichtern. Auch Angehörige sowie Helferinnen und Helfer können sich umfassend informieren.
Die Beratungsstelle ist Ansprechpartner für die Fachöffentlichkeit.

Auch Angehörige sowie Helferinnen und Helfer können unser Angebot in Anspruch nehmen!
Wir garantieren, dass wir die bundesweiten Standards für Beratungsstellen für blinde und sehbehinderte Menschen erfüllen.

Die Blinden- und Sehbehindertenberatungsstelle ist Ansprechpartner für die Fachöffentlichkeit.

Unser Beratungsangebot:

Großdruck und Kontraste

  • Gespräche über die neue Lebenssituation und die veränderten Perspektiven
  • Informationen zum "Blindengeld" (Landespflegegeld wegen Blindheit), Blindenhilfe nach SGB XII, Schwerbehindertenausweis und die damit verbundenen Vergünstigungen,  Hilfestellung bei der Beantragung   
  • Beratung zu blinden- und sebehindertengerechten Hilfsmitteln, gegebenenfalls Bestellung und Verkauf, Kleine Tipps für den Alltag
  • Hinweise zu vergrößernden Sehhilfen wie Bildschirmlesegeräte, Lupen, Beleuchtungen usw.
  • Auskünfte über soziale Rehabilitation wie Schulung in Lebenspraktischen Fähigkeiten (z.B. Essensfertigkeiten, Haushaltstechniken, Sortieren von Geld,  Erlernen der Blindenschrift) und das "Orientierungs- und Mobilitätstraining"  mit dem weißen Langstock im Straßenverkehr
  • Informationen über Beschulung, berufliche Rehabilitation, Arbeitsplatzausstattungen und weitere Hilfen
  • Angebote zur Gestaltung von Freizeit (zum Beispiel Hörbüchereien, Sport, Urlaub)
  • Informationen über ambulante Hilfen
  • Anregung und Begleitung von Gesprächskreisen
  • Auf Wunsch Vermittlung von Kontakten zum Bremer Blinden- und Sehbehindertenverein und zu anderen Vereinen und Gruppen

    Telefone

      Wir helfen Ihnen, Antworten auf Ihre Fragen zu finden!

Gesprächskreis der Beratungsstelle:Adaptierte Spiele

Gesprächskreis für späterblindete und -sehgeschädigte Menschen, die im Laufe ihres Lebens mit einer Sehschädigung konfrontiert wurden. Sie können sich bei monatlichen Zusammenkünften über ihre speziellen Schwierigkeiten austauschen. Durch Gespräche über konkrete Themen kann intensiv an der Bewältigung der Behinderung gearbeitet werden.

Wir sind für Sie da:
Bitte vereinbaren Sie eine Termin mit uns - wir beraten Sie gern!
Telefon: 0421 - 24 40 16 - 11

Hinweise zur Anreise

Verkehrsschutzzeichen

1979 – 2019 Einblicke in 40 Jahre
Blinden- und Sehbehindertenberatungsstelle in Bremen

Am 15. Oktober 1979 wurde die Beratungsstelle am internationalen „Tag des weißen Stockes“ offiziell eröffnet. Schon nach zwei Jahren wurde die Vollzeitstelle des Sozialpädagogen aufgeteilt. Seitdem leiten eine blinde Sozialpädagogin Seite an Seite mit einer sehenden Kollegin die Beratungsstelle. Das hat sich als gelungene Mischung erwiesen.  Die Idee der Peer-Beratung, Betroffene beraten Betroffene, wurde also schon vor 38 Jahren bei uns umgesetzt. Unterstützt wird die Arbeit durch eine Bürokraft, die neben den administrativen Aufgaben sich sehr freundlich und engagiert um die individuelle Bestellung von Hilfsmitteln kümmert und dies als besonderer Service angeboten werden kann.

Damals war unser Trägerverein noch ein Blindenverein, der erst später dem bundes­weiten Trend  folgte und sich für sehbehinderte Menschen öffnete.

Häufig sind die Übergänge von der Sehbehinderung zur Blindheit fließend, aber die Möglichkeiten der Hilfestellungen unterschiedlich. Ist noch ein Sehrest vorhanden, spielen Beleuchtung, Kontraste und Vergrößerungen eine große Rolle. Je schlechter das Sehvermögen wird, desto wichtiger werden Tastsinn und Hörmedien.

Im Laufe der Jahre haben sich auf dem Hilfsmittelsektor viele Möglichkeiten ent­wickelt, Menschen mit Seheinschränkungen oder Blindheit zu unterstützen.

Sortierhilfen für       Geldscheine und MünzenDer Blindenarbeitsplatz wandelte sich von einer manuell zu bedienenden Punkt­schriftmaschine, die auch heute noch unterstützend genutzt wird, zu einer kompletten Computerarbeitsplatz­aus­stattung mit Punktschriftzeile, Sprachausgabe, Scanner, Punktschrift­drucker und elektronischem Notizgerät.

Bildschirmlesegeräte und vor allem Geräte mit Sprachausgaben wie Fieber­thermo­meter, Küchen- und Personenwaagen, sprechende Uhren sind heute eine Selbstver­ständlichkeit.

Auch bei den Telefonen hat sich viel verändert. Große Tasten, Kontraste, Sprach­unter­stützung oder inzwischen immer mehr die Möglichkeiten der Spracheingabe erleichtern den Kontakt zu der „Außenwelt“: Freunde und Verwandte zu kontaktieren, Arztbesuche und andere Termine zu vereinbaren, Hilfe zu holen…

Einige trauen sich auch an iPhones beziehungsweise Smartphones heran. Wenn die Bedienung erst einmal gelernt wurde, bieten diese Geräte eine Vielzahl von Möglichkeiten, beispielsweise als Diktiergerät, als Kalender, zur Navigation und vieles mehr.

Im Blinden- und Sehbehindertenverein in Bremen findet ein reger Austausch und gegenseitige Unterstützung zur Bedienung der iPhones statt.Zwei verschiedebe Daisy-Player

Die Nutzung der neuen technischen Geräte ist am Anfang oft genug nur mit Schulung, sehender oder gegenseitiger Hilfe möglich. So wird auch bei der Bedienung des Daisy-Players für das Lesen der Hörbücher und Zeitschriften das Knowhow von erfahrenen Hörerinnen und Hörern benötigt.

Was sich aber in 40 Jahren nicht geändert hat, ist die Traurigkeit und die Ver­zweif­lung, die entstehen, wenn eine Sehschädigung eintritt. Hier gilt es durch Gespräche herauszufinden, wie ein gewisses Maß an Selbständigkeit und Lebens­qualität Schritt für Schritt wieder gewonnen werden kann. Somit ist der Kern der Beratung gleich geblieben, wenn auch die Hilfsangebote vielfältiger geworden sind.

Eine große Bereicherung für die Arbeit hat der Umzug von der Contrescarpe in die Schwachhauser Heerstraße vor nunmehr elf Jahren mit sich gebracht. Hier konnte der Hilfsmittelbestand erweitert und durch entsprechende Gestaltung Barrierefreiheit berücksichtigt werden. Seitdem werden  jährlich Hilfsmittelausstellungen, häufig auch Vorträge zu aktuellen Thema angeboten. Der Gesprächskreis der Beratungsstelle konnte wachsen, der Austausch für hörsehbehinderte Menschen wurde ins Leben gerufen.

Parallel entwickelte sich das „Vereinsleben“ mit Angeboten weiter und ebenso die jahrzehntelange Erfahrung der Mitarbeiterinnen, das gute Mitein­ander mit den Kolleginnen und Kollegen, die freundliche und zuverlässige Unter­stützung des Vorstands des Blinden- und Sehbehindertenvereins sowie der ehren­amtlicher Helferinnen und Helfer führen dazu, dass Menschen mit einer Sehschä­di­gung besser aufgefangen werden können.

In 40 Jahren wurden circa  50.000 Beratungen von uns durchgeführt. In den ersten 10 Jahren waren es im Schnitt 1.000 Beratungen pro Jahr. In den letzten 10 Jahren waren es circa 1.800 pro Jahr.

Das Arbeitsaufkommen ist folglich erheblich gestiegen, einmal durch die Anzahl der Beratungen und wie oben schon erwähnt durch das größer werdende Angebot an Hilfsmöglichkeiten. Leider entwickelte sich die finanzielle Unterstützung durch öffentliche Gelder nicht mit.

Neben der Sorge um das Wohlergehen unserer Klientinnen und Klienten bleibt die große Frage für die Zukunft, wie sich die finanzielle und die räumliche Situation weiterentwickeln werden.

Anette Paul und Imke Tiaden-Koschwitz

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